AUF SAFARI IN NAMIBIA
ES GIBT WAS ZU GUCKEN
Menschenleere Wüsten, Berge, Küsten und Savannen – wer auf Entdeckertour im Südwesten Afrikas unterwegs ist, trifft auf die faszinierendsten Wildtiere der Welt.
An der zweiten Ampel rechts und dann immer geradeaus, hinein in die gefühlte Unendlichkeit: Begrenzen im Talkessel von Namibias Hauptstadt Windhoek noch die Hügel den Blick, kommt man sich auf den ersten Kilometern im großen, weiten Land so klein wie eine Termite vor. Die Bauten der fleißigen Insekten spitzen wie windschiefe Burgen aus rotem Lehm aus dem Gras und sind, abgesehen von den Akazien, die wenigen Fixpunkte in der Weite. Namibia ist zweieinhalb mal so groß wie Deutschland, hat aber nur gut zwei Millionen Einwohner. Es kann manchmal länger dauern, bis man einem anderen Menschen begegnet.
Ruff und Dizzy: Zum Frühstück gibt es Zebra
Dafür sind die Naturerlebnisse gewaltig: Auf 220 Quadratkilometern im Okonjima-Reservat tummeln sich Gnus und Zebras, Oryxantilopen und Springböcke, die hier vor zahlreichen Geparden und Leoparden auf der Hut sein müssen. Die Einfahrt zum Lodgebereich hat etwas von JurassicPark, das große, stählerne Tor und die gespannten Drähte knapp über der Fahrbahn sollen vorwitzige Großkatzen von unerwünschten Begegnungen mit den Gästen abhalten.
Denn in manchen Unterkünften Okonjimas schlummert man fast im Freien: Die luxuriösen Camps warten auf mit kleinen Rundhütten-Chalets, die zu allen Seiten offen sind, damit die Gäste die Savanne hautnah erfahren können. Der erste rosa Schimmer schält gerade die Omboroko-Berge aus dem schwarzen Horizont, da geht es am nächsten Morgen schon los in den Landrovern. Afrikas Wildnis ist früh auf den Beinen, der Funkempfänger piepst aufgeregt und zeigt Wildtiere in der Nähe an. Mitten im Akazienwald steigen wir aus und gehen zu Fuß weiter. Wo sich der Wald lichtet, ist im Gras schon von Weitem ein gieriges Schmatzen und Knacken zu hören. Das Gepardenpaar Ruff und Dizzy hat in der Nacht Beute gemacht! Dizzy verputzt noch das junge Zebra, während Ruff schon vollgefressen im Gras liegt.
Mit der „Afri Cat Foundation“ setzt sich Okonjima aktiv für Raubkatzen ein. Das Reservat ist Zuflucht auf Zeit für verwaiste und verletzte Tiere, die wieder an die Wildnis gewöhnt und ausgesetzt werden, sobald eine neue Heimat gefunden ist. Bis dahin tragen sie Peilsender: so wie die beiden Geparden.

Ein altes Spitzmaulnashorn bahnt sich den Weg durchs Savannengras

Guide im Etosha Nationalpark: Kaffeepause im Geländewagen

Beim Fototermin wahrt der König der Savanne seine hoheitsvolle Miene
“Das Leben ist zu kurz für irgendwann.”
Waltraud Fritzsche, Reiseleiterin African Travel Concept
Der Himmel über dem Etosha Nationalpark zeigt zum Ende der Regenzeit noch mal, was er draufhat. Dunkel ballen sich die Wolken zu gigantischen Türmen. An einem Palmenhain liegt ein Löwe mit den Resten einer Antilope, während eine Zebraherde unbeeindruckt trockene Rohkost äst. Kurz darauf stapft ein altes Spitzmaulnashorn vor uns über die Piste, der Kopf des Bullen ist übersät von Narben, Hinterlassenschaften unzähliger Revierkämpfe. Etosha, das ist wie ein einziges großes Drama der Natur und die Arena ist gewaltig: Mit 22.000 Quadratkilometern ist der Nationalpark so groß wie Hessen. Vom Etosha Lookout aus kann man ein Stück weit hineinfahren in die Salzwüste der Etosha-Pfanne, deren weiße Unermesslichkeit ein Viertel des Parks ausmacht. Spannend sind auch die vielen Rundfahrten durch den Busch. Die beiden ehemaligen Forts im Park, Überbleibsel der deutschen Kolonialzeit, sind Pflicht-Stopps, hier kann man essen, Verpflegung einkaufen und sogar übernachten.
Etosha Nationalpark: Ein Hauch von Hemingway
„Halali“, südlich der Etosha-Pfanne, wurde dagegen gleich als Lodge gebaut. An deren Wasserloch ist an diesem Nachmittag Happy Hour: Eine Herde von 20 Elefanten hat sich zum Trink- und Badespaß eingefunden. Unser eigener Sundowner wird später auf der spektakulären Terrasse der „Etosha Safari Lodge“ serviert. Hoch über der Savanne erzählt man sich hier von seinen Abenteuern. Das hat Stil und erinnert an Safari-Erzählungen aus Hemingways Zeiten. Ein Glück, dass heutzutage nur noch Fotos geschossen werden.
Die Oase Palmwag, das sind nur ein paar Häuser mit Lodge im Nirgendwo hinter dem Grootberg-Pass. Doch manchmal geht in Namibia eine Reise am Ende der Welt erst richtig los. So ist Palmwag Ausgangspunkt für fantastische Ausflüge durch Damaraland. Die tief stehende Sonne lässt das Hochland rot erglühen. Wir queren ein trockenes Flusstal, rumpeln über Wege und Steige, auf denen man zu Fuß schon Schwierigkeiten bekäme. Herden von Springböcken grasen am Wegrand; seltene Bergzebras nehmen skeptisch Witterung auf. Und weit hinten, wo sich das Leuchten der Steppe schon mit dem der Tafelberge mischt, zieht eine Familie von Wüstenelefanten des Weges. Viel näher sind die Giraffen, die verträumt den Sonnenuntergang betrachten. Erstaunlich, wie geländegängig die riesigen Tiere sind, denn das Gelände ist nur selten flach. Das fast menschenleere Damaraland beeindruckt mit seiner Stille. Am nächsten Morgen klettern wir mit dem Allradwagen noch ein Stück höher und lassen den Wagen auf einem Hochplateau stehen. Überall glitzert und blitzt es am Boden: gelber Topas, violetter Fluorit, roter Turmalin. Die Gegend ist ein Tummelplatz für edle Steine. Was Mineralogen aus der ganzen Welt begeistert, wirkt auf uns Laien geradezu surreal.
Dietmar Denger
Mehr Infos unter www.tui.com/namibia
© Stefan Pickee/Foto-Atlas Fotografie

Eco Kids: Junge Umweltbotschafter
SÜDAFRIKA Sie leben ganz in der Nähe des Krüger-Nationalparks – doch von einem Besuch bei Löwe, Elefant und Nashorn können viele Kinder in Südafrika nur träumen. Ihre Familien können sich den Besuch nicht leisten. Bei dem Projekt „Eco Kids“ lädt die TUI Care Foundation daher jedes Jahr gemeinsam mit dem Sefapane Community Development Fund 400 Schülerinnen und Schüler zu einem zweitägigen Abenteuer in den Nationalpark ein: Die Kinder erleben die Schönheit ihrer Heimat und sollen als junge Umweltbotschafter ein Gefühl für die Bedeutung von Natur und Unweltschutz entwickeln.
Alle Infos unter www.tuicarefoundation.com

"Ich freue mich immer über das Staunen meiner Begleiter: Beim Lagerfeuer unterm Sternhimmel, bei Quad-Touren in den Namib-Dünen oder Begegnungen mit dem Volk der Himba."
Waltraud Fritzsche, Reiseleiterin African Travel Concept

"Im Township Mondesa versuche ich, unseren Gästen die Lebensweise und die lokale Küche näher zubringen. Mein Tipp: gekochte Mopane-Würmer in Butter und Öl."
Heinrich Hafeni, Guide Township Mondesa
NAMIBIA
© stock.adobe.com/javarman
Strandhotel Swakopmund
Vielleicht der beste Ort, um sich während einer Rundreise durch das Hinterland von Namibia abzukühlen: Das Strandhotel Swakopmund liegt direkt am Atlantik und bietet neben Meerblick auch jede Menge Komfort. Der Neubau von 2015 hat Wellnessbereich und Pool – und liegt nur zehn Gehminuten vom Zentrum der alten Kolonialstadt Swakopmund entfernt.
Selbstfahrerreise „Zeit für Namibia“, 18 Nächte
Sich-Zeit-nehmen – dieser Wunsch kommt Namibia-Urlaubern unweigerlich nach ein paar Tagen. Diese Rundreise mit dem Mietwagen durch Namibia ist daher mit Augenmaß geplant: Rund fünf Tage durchqueren Sie – auf den Spuren unseres Autors– den Etosha Nationalpark und Damaraland mit all ihren Naturschönheiten und der reichen Tierwelt. Sie besuchen die ehemaligen Kolonialstädte Swakopmund und Lüderitz, die Geisterstadt Kolmanskuppe oder streifen durch den Fish River Canyon. Gleich zwei Wüsten warten auf der Tour: die Kalahari und die Namib mit ihren mächtigen aprikotfarbenen Dünen. Die Rundreise startet in Windhoek und zieht einen weiten Bogen bis hoch zur Atlantikküste. Sie schlafen in 2,5*- bis 3*-Sterne-Unterkünften, mehrfach sind zusammenhängende Nächte in einem Hotel geplant – um die Reise weiter zu entschleunigen.
Canyon Lodge
Natur- und Wanderfreunde finden in der Canyon Lodge ihr Glück – und genießen die spektakuläre Landschaft des Fish River Canyons. Das Besondere: Die einzelnen Cottages der Lodge sind passgenau in die scharfen Granitformationen der Felsen eingepasst.
SÜDAFRIKA
Bild: © stock-.adobe.com/fishcat0007
Jocks Safari Lodge
Die Lodge liegt mitten im Krüger-Nationalpark – ideal, um die Tierwelt Südafrikas zu erforschen. Täglich geht es von der Unterkunft auf Pirschfahrten mit erfahrenen Rangern. Die Terrassen der Lodge verfügen über Plunge-Pool und Badewanne – und haben auch ein sogenanntes „Star Bed“, in dem Sie draußen schlafen und den Tieren lauschen können.
Rundreise „Gartenroute, Karoo & Addo“, 8 Nächte
Diese Reise verwöhnt das Auge: bei der Fahrt über die Küstenstraße von Kapstadt aus in Richtung Süden, beim Schweifen über die grünen Täler der Winelands oder beim Sonnenaufgang in der Wüstenlandschaft der Kleinen Karoo. Auf der Rundreise über Gartenroute, Karoo und Addo folgt ein Augenschmaus dem nächsten. Doch es bleibt nicht beim Schauen: Im weitläufigen Addo Elephant National Park treffen Sie im offenen Geländewagen nicht nur auf eine Herde von 450 Elefanten, sondern auch auf Büffel, Nashörner und Antilopen. Die Tierwelt ist Ihr ständiger Begleiter, in der Straußenhauptstadt Oudtshoorn etwa oder beim Spiel der Erdmännchen in der Wüstenlandschaft der Kleinen Karoo. Die Rundreise ist ideal für Genießer, die die Schönheit des Landes erleben wollen und dennoch Lust auf eine Prise Abenteuer haben.
Victoria & Alfred Hotel
Ein Hotel mit klassischer Eleganz in Kapstadt, direkt an der Victoria & Alfred Waterfront. Das ehemalige Warenlager ist 1990 zu einem Luxushotel umgebaut worden – und bietet neben exquisiter Küche in mehreren Restaurants auch einen spektakulären Blick auf den Tafelberg.
TANSANIA
Bild: © stock.adobe.com/putsada
Rundreise „TUI Tours: Best of Tansania“, 7 Nächte
Es gibt Nächte, die man nicht vergisst: Die Übernachtung in einer Lodge am Rand des riesigen Ngorongorokraters gehört dazu. Fast 20 Kilometer zieht sich die weltweit größte Caldera durch das Ngorongoro-Schutzgebiet am Rande der Serengeti. Am nächsten Morgen gehen Sie auf Pirschfahrt durch den Krater, in dem Elefanten, Nashörner, Löwen, Leoparden und Büffel leben.
Der Aufenthalt am Krater ist nur eines von vielen Highlights auf der Rundfahrt „Best of Tansania“. Die macht ihrem Namen alle Ehre: Nach dem Start in Arusha in der Nähe des Kilimanjaro besuchen Sie die Nationalparks von Tarangire und Lake Manyara, Höhepunkt ist der mehrtägige Aufenthalt im Nationalpark Serengeti.
Der besondere Tipp: Gönnen Sie sich einen Ballonflug über den größten Nationalpark Tansanias, der seit 1981 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und in dem über drei Millionen Tiere leben.

Neu auf Sansibar: TUI BLUE Bahari
KIWENGWA Wer in Tansania Urlaub macht, sollte sich Sansibar nicht entgehen lassen: An der Ostküste der Insel öffnet im Juli 2020 das TUI BLUE Bahari. Das moderne Deluxe-Hotel im arabischen Palaststil liegt direkt am Traumstrand von Kiwengwa inmitten einer tropischen Gartenanlage mit über 1.000 Palmen. Das Resort bietet ein umfassendes Sport- und Wellnessprogramm. Sansibars Hauptstadt Stone Town liegt etwa 45 Autominuten entfernt.
Mehr unter www.tui.com/hotel/tansania1
Alle nicht gekennzeichneten Bilder: © Dietmar Denger